2G Energy: Startet der Energiewende-Gewinner jetzt durch?

Nach längerer Seitwärtwärtsbewegung ist die Aktie von 2G Energy gerade auf ein neues Allzeithoch geklettert. Dies könnte der Startschuss für eine neue große Aufwärtsbewegung sein.

Sascha Mohaupt

8/8/20253 min lesen

Werksbesichtgigung bei 2G Energy
Werksbesichtgigung bei 2G Energy

2G Energy: Startet die Energiewende-Gewinner-Aktie jetzt durch?

2G Energy zählt für mich zu den spannendsten Aktien im deutschen Nebenwertesegment. Gleichzeitig ist es wohl die deutsche Aktie, mit der ich mich am eingehendsten beschäftigt habe, inklusive Werksbesichtigung im Jahr 2024 (daher stammt auch das Foto von mir mit einer der größten Anlagen von 2G im Hintergrund) im Rahmen eines meiner Lesertreffen und Gespräch mit dem 2G-Finanzvorstand.

Kurzportrait 2G Energy

Die 2G Energy AG zählt zu den führenden Anbietern dezentraler Energielösungen. Das Unternehmen aus Heek (bei Münster) entwickelt, produziert und vertreibt Blockheizkraftwerke (BHKW) sowie ergänzende Technologien wie Großwärmepumpen und Spitzenlast-Aggregate. Über die Anlagen hinaus bietet 2G Energy seinen Kunden ein „Rundum-Service-Paket“ bestehend aus Netzintegration, Fernwartung, KI-gestützte Zustandsüberwachung und Ersatzteilmanagement.

Das sind die Vorzüge von BHKW

BHKW erzeugen mittels Erdgas, Biogas und Wasserstoff klimafreundlich Strom und Wärme. Die Anlagen weisen gegenüber Großkraftwerken zwei große Vorteile auf: Zum einen bietet die sogenannte Kraft-Wärme-Koppelung – also die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme – eine erheblich höhere Effizienz gegenüber der getrennten Erzeugung. Zum anderen sind die Genehmigungsverfahren relativ unbürokratisch und die Anlagen können dementsprechend schnell errichtet werden. Je nach Größe kann mit einem BHKW der Bedarf von Einfamilienhäusern bis hin zu ganzen Wohngebieten und Fabriken abgedeckt werden.

Bessere rechtliche Rahmenbedingungen treiben Inlandsnachfrage an

Anfang 2025 hat der Deutsche Bundestag sowohl das Erneuerbare-Energien-Gesetz als auch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz modernisiert bzw. verlängert. Damit wurde ein erheblicher Unsicherheitsfaktor für potenzielle Kunden eliminiert. Wie die Auftragseingänge zeigen, haben sich diese verbesserten rechtlichen Rahmenbedingungen umgehend positiv auf die Nachfrage aus dem Inland ausgewirkt.

Koalitionsvertrag bietet Chancen für 2G Energy

Ebenfalls positiv für 2G Energy dürfte der im April von CDU und SPD ausgehandelte Koalitionsvertrag sein. U.a. wurde vereinbart, dass im Rahmen der Kraftwerksstrategie 20 Gigawatt an Gaskraftwerksleistung bis 2030 angereizt werden und dabei die Technologieoffenheit und eine mögliche Kombination der Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen betont. Somit kommen auch BHKW in Frage, die erheblich schneller betriebsbereit wären als Gaskraftwerke, deren Errichtung im Schnitt rund sechs Jahre dauert. Auch das im Koalitionsvertrag vereinbarte Sanierungsprogramm für Schulen und Krankenhäuser dürfte die Nachfrage nach BHKW ankurbeln.

Ein drittes Standbein: Spitzenlast-Aggregate

Zudem hat 2G Energy bereits einen dritten Geschäftsbereich im Visier: sogenannte Spitzenlast-Aggregate (Demand Response-Aggregate). Bei diesen handelt es sich um gasbetriebene Stromaggregate, die die Lücke zwischen Dauerbetrieb (wie die BHKW) und Notversorgung (zumeist nur wenige Stunden Laufzeit pro Jahr) füllen sollen. Spitzenlast-Aggregate sollen immer dann zum Einsatz kommen, wenn es sich lohnt, also wenn der Strompreis gerade besonders hoch ist oder Engpässe im Netz bestehen.

Für den Anfang plant 2G Energy, sich beim Vertrieb von Spitzenlast-Aggregaten auf den US-Markt zu konzentrieren. Dort gibt es besonders viele Last- und Preisspitzen in der Stromversorgung, auch Stromausfälle kommen häufiger vor als hierzulande.

Mit der neuen Produktlinie zielt 2G Energy vor allem auf den hochattraktiven Markt der Rechenzentren ab. In diesem durch den KI-Boom stark wachsenden Markt hat das Unternehmen zwar bislang noch nicht Fuß fassen können, doch das Management zeigt sich optimistisch, dass dies in den nächsten Jahren gelingen wird und 2G Energy dann schnell auf einen ansehnlichen Umsatz in diesem Bereich kommen kann.

Rekordaufträge unterstreichen Wachstumsbeschleunigung

Ende Juli hat 2G Energy Zahlen zu den Auftragseingängen veröffentlicht, die exzellent ausfielen. Der Zuwachs von +29% auf 54,1 Mio. Euro signalisiert die von mir bereits im Vorjahr prognostizierte Wachstumsbeschleunigung für 2025. Besonders dynamisch fällt das Wachstumstempo in Italien sowie Süd- und Osteuropa aus.

Der Auftragseingang im US-Geschäft wurde im zweiten Quartal durch die Unsicherheiten der US-Zölle ausgebremst. Inzwischen herrscht hier wieder Klarheit, so dass die Auftragseingänge dieser Region ebenfalls wieder anziehen dürften.

Nach dem Übergangsjahr 2024 – mit nur minimalem Wachstum – erwarten Analysten für das laufende Jahr eine Umsatzsteigerung von 376 auf 435 Mio. Euro. Der Gewinn dürfte noch etwas stärker zulegen und sich somit die Tendenz steigender Gewinnmargen fortsetzen.

2G-Aktie klettert im August auf neues Allzeithoch

Die starken Aussichten spiegeln sich auch in der Entwicklung des Aktienkurses wider: Nach jahrelanger Seitwärtsbewegung ist die Aktie gerade auf ein neues Allzeithoch gesprungen. Und das könnte erst der Anfang gewesen sein …

Startschuss für eine neue große Aufwärtsbewegung der 2G Energy-Aktie?

Diese Gründe sprechen aktuell dafür, dass die 2G Energy-Aktie relativ schnell deutlich weiter nach oben klettern kann:

  • Charttechnisches Kaufsignal durch das neue Allzeithoch.

  • Bewertung der Aktie bietet nach der längeren Seitwärtsphase noch viel Spielraum nach oben.

  • 2G Energy profitiert von besseren rechtlichen Rahmenbedingungen im wichtigen Inlandsmarkt.

  • Wachstumsbeschleunigung ab diesem Jahr.

  • Gewinnmargen dürften weiter steigen.

Das alles macht die 2G-Aktie nicht nur mittel- und langfristig, sondern auch kurzfristig attraktiv. Sollten mehr und mehr Anleger auf den fahrenden Zug aufspringen, so sind in diesem Jahr noch Kurse bis zu 50 Euro für die Aktie drin.

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