Alphabet: Warum die Aktie seit über einem Jahrzehnt in meinem Depot ist
Es gibt Aktien, die kann man immer kaufen. Alphabet zählt für mich ganz klar dazu. Das Unternehmen hat bei zahlreichen Zukunftstrends die Nase vorn.
Sascha Mohaupt
10/14/20254 min lesen


Alphabet: Warum die Aktie seit über einem Jahrzehnt in meinem Depot ist
Heute stelle ich Ihnen eine Aktie vor, die jeder Anleger kennt und die sich bereits seit über einem Jahrzehnt sowohl in meinem privaten Depot als auch im Depot meines Börsenbriefes „Innovation-Investor“ befindet: den Google-Mutterkonzern Alphabet. Und ich sehe gute Chancen, dass diese Aktie noch sehr lange in beiden Depots bleiben wird …
Ständig auf der Jagd nach der nächsten Innovation
An Alphabet gefällt mir besonders, dass der Konzern sich niemals mit dem Erreichten zufrieden gibt, sich gar auf seinen Erfolgen ausruht – sondern stets nach neuen Innovationen sucht, mit denen sich in Zukunft Geld verdienen lässt.
Natürlich sind dabei auch zahlreiche Flops darunter, die es niemals zur Marktreife bringen. Aber selbst wenn es nur einem Bruchteil der Forschungen gelingt und nur ein richtig großes Ding dabei ist, dann haben sich die Milliarden-Investitionen unterm Strich für Alphabet gelohnt.
Erfolgstreiber Suchmaschinengeschäft und Android-System
Mit der Google-Suche fing alles an. Inzwischen macht Alphabet hiermit einen Jahresumsatz von über 200 Mrd. US-Dollar bei hohen Gewinnmargen. Diese Gewinne wurden in zahlreiche neue Entwicklungen gesteckt.
Dabei hatte das Unternehmen eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Idee: Die Entwicklung eines Betriebssystems für Smartphones, das leistungsfähiger ist als alles, was die Smartphone-Hersteller selber bauen und diesen kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Aus dieser Idee wurde Android geboren und setzte zu einem gewaltigen Siegeszug an. Natürlich mit vorinstallierten Google-Apps, die vor allem im Suchmaschinengeschäft für einen gewaltigen Wachstumsschub sorgen.
Tochter DeepMind konkurriert mit ChatGPT um den KI-Thron
Seine KI-Aktivitäten rund um das KI-Sprachmodell Gemini hat Alphabet inzwischen in der Tochter DeepMind gebündelt. Laut Analystenschätzungen soll der Wert von DeepMind mindestens 700 Mrd. US-Dollar oder 60 Euro pro Aktie betragen und damit etwa ein Viertel des aktuellen Börsenwertes von Alphabet ausmachen. Dabei entwickelt der Konzern auch eigene KI-Hardware wie sogenannte TPU-Chips, speziell entwickelte KI-Beschleuniger, die für das Training großer KI-Modelle optimiert werden.
Gemini und ChatGPT konkurrieren um die globale Vorherrschaft bei KI-Sprachmodellen. Laut Alphabet greifen bereits 450 Mio. monatliche Nutzer zu Gemini, der neben ChatGPT zu den leistungsfähigsten zählt. Ebenfalls eine hohe Nachfrage gibt es für die „AI Overviews“, diese KI-gestützten Zusammenfassungen bringen es auf 2 Mrd. monatliche Nutzer.
Die Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz reichen bei Alphabet quer durch alle Geschäftsbereiche. Alphabet zählt inzwischen auch zu den weltweit größten Anbietern von Cloud-Lösungen für Unternehmenskunden und konkurriert hier mit Microsoft und Amazon. Hier ist es aber nicht damit getan, Speicherplatz anzubieten.
Der Konkurrenzkampf wird vor allem über intelligente Werkzeuge zur Datenanalyse geführt – hier kommt KI und maschinelles Lernen zum Einsatz. Alphabet führt einen ganzen Baukasten für KI-Unternehmen im Programm. Es gibt vorgefertigte Lösungen für die automatische Dokumentenerfassung, vorgefertigte Modelle für maschinelles Lernen und Chatbot-Lösungen im Kundensupport.
Waymo: Autonome Fahrzeuge werden zu einem gigantischen Markt
Das autonome Fahren ist sicherlich die Speerspitze sämtlicher KI-Technologien. Nirgendwo wird die Leistung von künstlicher Intelligenz so eindrücklich sichtbar wie in einem selbstfahrenden Auto. Als marktführend in diesem Bereich gilt Waymo. Kein anderes Unternehmen hat so viele Kilometer mit selbstfahrenden Autos und so viele Daten gesammelt wie Waymo und verfügt – dank der Konzernmutter Alphabet – über derart ausgefeilte KI-Technologien zu deren Auswertung und Kommerzialisierung der Technologie.
Mit Tesla liefert sich Waymo derzeit ein spannendes Rennen um die Marktführerschaft im Megamarkt Robotaxis. Schätzungen zufolge besitzen autonome Fahrzeuge bis zum Jahr 2030 das Potenzial, ein weltweites Umsatzvolumen von über 600 Mrd. US-Dollar zu generieren. Und Waymo hat hier in vielen Bereichen die Nase vorn.
Tochter YouTube ist der weltgrößte Streamingdienst
Ein genialer Schachzug war außerdem die Übernahme von YouTube im Jahr 2006. Der damals größte Deal der Unternehmensgeschichte wurde innerhalb von nur drei Tagen – vom ersten Übernahme-Gespräch bis zur Bekanntgabe – über die Bühne gebracht.
Der Übernahmepreis von 1,65 Mrd. US-Dollar für ein gerade einmal 19 Monate altes Start-Up erschien damals einigen Kommentatoren vollkommen überzogen, war aber letztlich ein absolutes Schnäppchen. Der damalige Google-Chef Eric Schmidt bezeichnete YouTube als „den nächsten Schritt in der Evolution des Internets“ und sollte Recht behalten.
Heute kratzt die Tochter YouTube an der Marke von 10 Mrd. US-Dollar Quartalsumsatz (!) und hat damit inzwischen den Streaming-Giganten Netflix überholt. Der Wert von YouTube wird auf über 500 Mrd. US-Dollar geschätzt.
Weitere spannende Aktivitäten: Quantencomputer, Medizin
Ein großes Ass im Ärmel für die Zukunft ist Alphabets Forschung im Bereich der Quantentechnologie. Mit dem im Vorjahr vorgestellten Willow-Chip zählt der Konzern zu den führenden Anbietern im Wettlauf um einen voll funktionsfähigen Quantencomputer. Sicherlich wird die Entwicklung noch Jahre dauern. Aber das Unternehmen, das als erstes einen Quantencomputer auf den Markt bringt, wird einen bedeutenden Vorteil in diversen Anwendungsfeldern erlangen. Denn Quantencomputer werden den heutigen Supercomputern weit voraus sein und ganz neue Anwendungsmöglichkeiten erlauben, beispielsweise in der Entwicklung neuer Medikamente, im Design neuer Batterien für Elektroautos, in der Erkundung alternativer Energiequellen und in der Datenverschlüsselung.
Zudem ist Alphabet im Medizin-Bereich tätig: Die Tochter Verily macht dabei das, was der Mutterkonzern am besten kann: Daten analysieren. Der menschliche Körper wird als gigantische Datenquelle behandelt, die mit den richtigen Methoden (vor allem KI-Einsatz) ausgelesen werden kann. Auf diese Weise sollen neue Erkenntnisse für die Verlängerung der Lebenszeit gewonnen werden.
Fazit: Alphabet bleibt ein Basis-Investment für langfristig orientierte Anleger
Alphabet hat bei zahlreichen Zukunftstrends die Nase vorn. Das garantiert dem Unternehmen anhaltend hohes Wachstum und steigende Gewinnmargen. Daher bleibt die Alphabet-Aktie für mich ein Basis-Investment im Technologiesektor. Der Konzern zählt zu den zentralen Akteuren im beginnenden KI-Zeitalter und hat mit Waymo ein weiteres großes Ass im Ärmel, das sich in wenigen Jahren zur Goldgrube entwickeln könnte. Da die Aktie eine deutlich günstigere Bewertung aufweist als Aktien anderer Technologie-Giganten, bietet sich hier weiterhin ein exzellentes Chance-Risiko-Verhältnis. Ich kann mir gut vorstellen, diese Aktie ein weiteres Jahrzehnt im Depot zu halten.
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