Evotec-Aktie: Lieber an der Seitenlinie bleiben

Evotec-Aktie: Lieber an der Seitenlinie bleiben

Bei Evotec hoffen die Anleger seit Jahren auf den Turnaround. Bislang vergeblich. Die Trendwende beim Hamburger Biotech-Unternehmen dürfte noch etwas länger auf sich warten lassen – wenn sie überhaupt gelingt.

Kurzportrait

Evotec ist ein deutsches Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmen mit Sitz in Hamburg, das überwiegend im Auftrag von Pharma- und Biotechkonzernen die Medikamentenentwicklung vorantreibt.

Die Kundenliste ist absolut sehenswert, darauf stehen klangvolle Namen wie Merck & Co, Novartis, Bayer, Sanofi, Bristol-Myers, Boehringer Ingelheim, Novo Nordisk, AstraZeneca, Takeda und Pfizer.

Ein Rückschlag folgt dem anderen

In den vergangenen Jahren lief es für Evotec sehr schlecht. Im Jahr 2023 zwang ein Cyberangriff das Unternehmen, vorübergehend seine IT-Systeme herunterzufahren. Das führte zu erheblichen Kosten durch Produktionsausfälle und Verzögerungen bei Projekten.

Zu allem Überfluss gesellten sich Forschungsrückschläge und zusätzliche Kosten durch den Konzernumbau hinzu. Dadurch mussten die eigenen Prognosen mehrfach gekappt werden, auch über das Jahr 2023 hinaus. Zuletzt reduzierte das Management seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2025 im Juli.

Für zusätzliche Unsicherheit bei den Anlegern sorgte der überraschende Rücktritt des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Werner Lanthaler 2024, der das Unternehmen über viele Jahre geprägt hatte.

Seit Jahren rote Zahlen

Diese zahlreichen Belastungsfaktoren haben dem operativen Geschäft von Evotec spürbar zugesetzt. Während das Unternehmen bis 2021 lange profitabel gearbeitet hatte, fielen seit 2022 jedes Jahr Verluste an. Analysten erwarten erst ab 2027 wieder Besserung.

Aktienkurs: Verzehnfachung und (fast) wieder zurück

In den Jahren 2017 bis 2021 gelang es Evotec, seinen Aktienkurs zu verzehnfachen. Seitdem geht es bergab. Von über 40 Euro Ende 2021 sackte der Kurs bis zum Tief im Herbst 2024 auf 5 Euro ab. Zwischenzeitliche Erholungsversuche – vor allem durch Übernahme-Spekulationen – brachten den Kurs zeitweise an die 10 Euro-Marke, allerdings pendelt die Aktie seitdem wieder im einstelligen Kursbereich.

Fazit: An der Seitenlinie sind Anleger am besten aufgehoben

Von der erhofften Trendwende ist bei Evotec auch bei den Halbjahreszahlen nicht viel zu erkennen. Natürlich wären die Gewinnchancen im Falle eines erfolgreichen Turnarounds hoch, doch dazu muss es erst einmal kommen.

Aktuell stimmt jedenfalls das Chance-Risiko-Verhältnis aus meiner Sicht nicht. Kurzfristig bleibt nur eine Übernahmespekulation, doch darin alleine sehe ich keinen Investmentgrund. Als Anleger sollten Sie weiterhin an der Seitenlinie Platz nehmen.

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Rechtlicher Hinweis: Diese Informationen stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Für Richtigkeit und Vollständigkeit sowie für eventuelle Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.