NVIDIA-Zahlen: Der größte KI-Boom-Gewinner bleibt auf Erfolgskurs

Die Quartalszahlen von NVIDIA wurden mit Spannnung erwartet. Der Antreiber des globalen KI-Booms konnte die Erwartungen der Analysten einmal mehr übertreffen und zerstreute Sorgen vor einem Abschwächen des Wachstums.

Sascha Mohaupt

11/21/20253 min lesen

KI-Boom
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NVIDIA-Zahlen: Der größte KI-Boom-Gewinner bleibt auf Erfolgskurs

Die Quartalszahlen von NVIDIA haben sich zu einem Großereignis an der Börse entwickelt. Neben den Ergebnissen des abgelaufenen Quartals bietet vor allem der Ausblick des wertvollsten Unternehmens der Welt Anlegern eine gute Orientierung über die weitere Entwicklung des KI-Megatrends – derzeit der mit Abstand wichtigste Kurstreiber für die Weltbörsen.

Die Erwartungen an die NVIDIA-Zahlen waren jedenfalls enorm hoch – genau wie die Befürchtungen vor einem KI-Crash, falls die Ergebnisse enttäuschten…

Drittes Quartal überzeugt auf ganzer Linie

Doch NVIDIA konnte erneut überzeugen und übertraf die Markterwartungen nun schon das 13. Quartal in Folge. Im abgelaufenen Quartal steigerte der Chip-Gigant seinen Umsatz um beeindruckende +62 % auf 57 Mrd. US-Dollar. Damit konnten sowohl die Analystenprognose als auch die Wachstumsrate des Vorquartals von +57 % sehr deutlich übertroffen werden. Damit wurde bereits zum neunten Mal in Folge ein Umsatzwachstum von über +50 % erzielt – für ein Unternehmen dieser Größe absolut einzigartig!

Wachstumstreiber bleibt das Rechenzentrumsgeschäft, das aktuell etwa 90 % des Gesamtumsatzes ausmacht. Diese Sparte steigerte den Umsatz um +66 % auf 51 Mrd. US-Dollar.

Der Gewinn legte um satte +65 % auf 31,9 Mrd. US-Dollar zu, was ebenfalls über den Erwartungen lag. Nebenbei bemerkt, arbeitet NVIDIA mit einer phänomenalen Gewinnmarge für einen Hardwarehersteller, die weltweit ihresgleichen sucht. Das gilt auch für die extrem hohe Preissetzungsmacht des Konzerns – dank der dominanten Marktposition wird dem Konzern alles, was er produziert förmlich aus den Händen gerissen. Vor allem die Blackwell-Prozessoren sind derzeit fast ständig ausverkauft.

Optimismus für das laufende Quartal

Für das laufende Quartal fällt die Prognose mit 65 Mrd. US-Dollar Umsatz ebenfalls sehr deutlich über den bisherigen Analystenerwartungen aus. Wie NVIDIAs Finanzchefin Colette Kress in der Telefonkonferenz betonte, enthält diese Prognose „keinen einzigen Dollar an Rechenzentrumseinnahmen aus China“. Hier könnte es also zu einer positiven Überraschung kommen, falls die US-Regierung ihre sehr restriktiven Ausfuhrbestimmungen nach China lockern würde.

KI-Boom keine Blase, sondern transformative Veränderung

NVIDIA-Chef Jensen Huang zeigt sich weiterhin optimistisch und zerstreute Sorgen vor einer nachlassenden Investitionsbereitschaft der Technologie-Giganten. In der Telefonkonferenz im Anschluss an die Zahlenvorlage verwies er zudem darauf, dass es sich seiner Meinung nach beim KI-Boom um keine Blase handelt, sondern eine transformative, revolutionäre Veränderung, die neue Anwendungen, Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen hervorbringe.

Ein wichtiger Punkt aus meiner Sicht ist auch, dass im Gegensatz zur „Internet-Blase“ zur Jahrtausendwende, die Unternehmen mit ihren KI-Produkten heute schon massiv Geld verdienen. Ende der 1990er Jahre haben Anleger hingegen hohe Bewertungen bei Unternehmen akzeptiert, die auf Jahre hinaus Verluste machen.

Bei KI-Aktien wird sich die Spreu vom Weizen trennen

Sicherlich heißt dies nicht, dass alle KI-Aktien weiterhin hohe Kursgewinne abwerfen werden. Ich erwarte, dass sich in den nächsten Jahren die Spreu vom Weizen trennen wird. Diejenigen Aktien von Unternehmen, die es schaffen, mit ihren Produkten technologisch führend zu bleiben, ihren Kunden echten Mehrwert zu bieten und dabei hohe Gewinne scheffeln, werden ihren Erfolgsgeschichte weiterschreiben.

Andere KI-Aktien, deren Kurse zuletzt nach oben gespült wurden (bekanntlich hebt die Flut alle Boote), werden hingegen Schwäche zeigen, sobald der KI-Branche der erste Gegenwind ins Gesicht bläst und dann plötzlich nicht mehr alles eitel Sonnenschein ist.

Bei NVIDIA sehe ich gute Chancen, dass diese Aktie zur ersten Gruppe gehören wird. Denn ohne die Chips des Konzerns, ginge dem KI-Boom die Puste aus. Und der für manche Kommentatoren schwindelerregende Börsenwert von 4,3 Bio. US-Dollar relativierte sich durch die phänomenale Gewinnmarge sowie das satte Gewinnwachstum. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für das laufende Jahr bei rund 40 und dürfte im nächsten Jahr auf 26 sinken. Maßlos überbewertet sieht für mich anders aus.

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